Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei, Bamberg | 3. Preis

Städtebaulicher Ideenwettbewerb, 2023, 121 ha

Dritter Preis für den Ideenwettbewerb des 121 Hektar großen Areals des Aus- und Fortbildungszentrums der Bundespolizei in Bamberg. Zusammen mit dietrich & liedel landschaftsarchitekten entwickelten wir ein Konzept, dass die bestehende strenge Struktur des Kasernengebietes aufgreift, dieses jedoch gleichzeitig durch weiche, qualitative Grünräume aufbricht. Ganz nach dem Motto: Neue Lebensadern für den Bamberger Osten.

Orthogonales Kasernengebiet trifft auf Natur

Als Grundmotiv wird die orthogonale Struktur des Kasernengebietes aufgegriffen und in ein strenges Blockraster übersetzt. Dieses fädelt sich am JFK-Boulevard, der als Rückgrat des neuen Stadtteiles verstanden wird, auf und wird durch einen weichen Grünzug aufgebrochen, welcher die Grünflächen im und angrenzend an das Plangebiet zusammenführt. Die strengen städtebaulichen Blockstrukturen werden, durch Auflösung, Höhenstaffelung und unterschiedliche Dichten, vielfältig variiert. Dadurch entsteht ein facettenreiches, lebendiges Stadtbild mit vielfältigen Wohn- und Lebensqualitäten, welches Richtung JFK-Boulevard an Dichte zu und zu den Grünzügen abnimmt. Diese Variation in der Dichte spiegelt sich ebenfalls in der Höhenentwicklung wider. Den JFK-Boulevard säumen siebengeschossige Hochpunkte und eine insgesamt höhere Bebauung mit bis zu fünf Geschossen. In Richtung der Grünzüge werden die Geschosse auf drei reduziert. Dadurch entstehen auch für die entfernteren höheren Gebäude Bezüge und Sichtachsen zu den geschwungenen Freiflächen.

Perspektive Community Hub
Perspektive Bundespolizei

Grüne Lebensadern

Ein Netz aus Grünzügen und Erschließungswegen gliedert die städtebauliche Grundstruktur in neun Quartiere und die Bundespolizei. Jedes dieser Stadtquartiere ist an die grünen Lebensadern angeschlossen, die Blöcke lösen sich zu den Grünräumen auf und integrieren das Grün in die Wohnhöfe. So entsteht ein Stadtteil, welches trotz hoher Dichte von sehr viel unversiegelten Flächen und Grünzügen durchwoben wird.

Nutzungen – von Marktmeile, über Kulturmeile, zu Waldmeile

Der JFK wird als öffentlicher Stadtraum interpretiert, der zahlreiche Funktionen aufnehmen und sehr flexibel bespielt werden kann. Er gliedert sich in verschiedene Abschnitte mit den Schwerpunkten Einzelhandel und Nahversorgung, Kultur sowie Natur und Erholung.

Durch die Überlagerung des Erschließungsnetzes und den grünen, geschwungenen Lebensadern des Bamberger Ostens entstehen neun eigenständige Quartiere. Jedes der neun Quartiere erhält ein Quartierszentrum, welches durch einen großformatigen Communityhub geprägt wird. Die Erdgeschossflächen fungieren hierbei als eine überdachte Erweiterung des Stadtraumes mit Funktionen der Quartiersversorgung und Angeboten für die Gemeinschaft wie z.B. Nahversorgung, Gastronomie, Bibliothek, Coworking, Makerspace, Pflegestützpunkten und Zero-Waste-Hubs.

Neustrukturierung der Bundespolizei

Bei der Planung der Bundespolizei steht die effiziente Komprimierung und Anordnung des geforderten Nutzungsprogramms im Fokus. Die Nutzungen sind um einen langgestreckten Grünraum, welcher der Naherholung der Bundespolizei dient, organisiert. Hier verläuft auch der renaturierte Keilersbach. Die, in der Auslobung, geforderten Nutzungen werden in vier übergeordnete Bereiche gegliedert, Wohnen, Campus, Sport & Training und Technik & Mobiliät. Die Wohnunterkünfte gliedern sich an de angrenzende Stadt an und greifen deren Blockstrukturen auf. Um für die Auszubildenden kurze Verkehrswege zu garantieren, liegt der Campus im Zentrum des Ausbildungszentrums. Die Trainingsflächen grenzen an den JFK-Boulevard und die dienenden, lärmbelastenden Funktionen sind von der angrenzenden Stadt weg zur geplanten Erweiterungsfläche orientiert. Diese wird nördlich der Zöllnerstraße vorgehalten. Im Falle der Inanspruchnahme wird die Zöllnerstraße in diesem Bereich der Bundespolizei zugeschlagen und die Erschließung des Golfclubs erfolgt um die Erweiterungsfläche herum.

Ökologisches Musterquartier

Das JFK Quartier wird als ökologisches Musterquartier konzipiert, das an die Folgen des Klimawandels angepasst ist. Zu den Maßnahmen zählen: Viel Grün, Biodiversitätsflächen, Insektenhotels, Nistkästen, Reduktion der Versiegelung, Urban Farming, Wassermanagement, biologische Wasseraufbereitung, Wärmenetz betrieben mit zentraler Tiefengeothermie, Photovoltaik, Retentionsdächer, Fassadenbegrünung, Vermeidung von Tiefgaragen, Autoarme Mobilität, Mobilitätskonzepte, regenerative Bauweisen mit dem Einsatz von nachwachsenden und gesunden Rohstoffen wie Holz und Lehm, lebendige Stadtstrukturen mit Quartierszentren, bezahlbarer Wohnraum, kreislauffähiges Bauen und C2C.

Zeitraum2023
TypStädtebaulicher Ideenwettbewerb
Verortung Bamberg
Größe121 ha

Am Penzinger Feld, Landsberg am Lech

Wettbewerbsbeitrag für das Gewerbe Quartier am Penzinger Feld Gewerbe, 2018
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