Ein Haus zur Aufbewahrung von traditionellen kolumbianischen Pflanzensamen


In Zusammenarbeit mit der Akademie der Bildenden Künste München, Klasse Baumschlager „Architektur und Kunst“, wird die aktuelle Diskussion der Nutzpflanzensamen behandelt, durchdacht und neu entwickelt. In der Fragestellung zur Erhaltung und des Schutzes von nativem, unabhängigem Saatgut und der Schwierigkeiten mit internationalen Großkonzernen, hat eine Gruppe von Bauern in Kolumbien, im Departamento de Nariño, sich der Herausforderung gestellt Ihre Samen aktiv zu erhalten und zu pflegen.

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Traditionelles Wissen muss bewahrt, gefördert und weitergegeben werden.

Um künftig noch eigenes Saatgut anbauen zu können, bedarf es einer professionellen Lagerung, die auch den Austausch der Samen unter den ortsansässigen Landwirten ermöglicht und Ihnen Autonomie verschafft. Ein entsprechendes Gebäude wird benötigt.

Im Zuge der angestrebten Unabhängigkeit und Wirtschaftlichkeit soll das Projekt aus lokalen Baumaterialien erstellt werden. Im Fokus steht das Material Erde. In der Kolonialgeschichte Kolumbiens ist Stampflehm die vorwiegend traditionell vorkommende Bauweise.

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Stampflehm sorgt durch seine hohe Speichermasse für ausgewogene Temperaturen und kann Feuchtigkeit regulieren. Das Saatgut benötigt eine trockene, möglichst kühle Lagerung um sicher aufbewahrt werden zu können. Das Projekt ist mit einem natürlichen Lüftungskonzept entwickelt, bei dem offene Luftschlitze in der Fassade für eine niedrigere Innentemperatur sorgen.

Die Beschäftigung mit dieser Thematik, wobei der Mensch mit seinen Bedürfnissen nach Behaglichkeit und Komfort im Zentrum steht, bringt uns weiter dazu die Eigenschaften unserer Umwelt zu beachten und zu respektieren.

 

Besuchen Sie die Jahresausstellung im Juli 2016 der Akademie um mehr zu erfahren…

 

Felipe und Naemi Rodríguez, im Juni 2016

 

Beispiele für Stampflehmvorkommen in Kolumbien

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